Neues Video- und Tonstudio für das Berufskolleg

Ausstattung wie ein professionelles TV-Aufnahmestudio

Krefeld. Wer die neue grüne Welt am Berufskolleg Glockenspitz betreten darf, entscheidet auch das Anzeigeschild über der Eingangstür. Leuchtet der stilechte Schriftzug „On air” grellrot auf, wissen hier alle: Das Video- und Tonstudio ist gerade in Betrieb. Eintritt verboten. So läuft das seit Anfang Februar, als das Studio fertiggestellt wurde. Einsatzbereit für den Unterricht wird es zwar erst ab dem vierten Quartal dieses Schuljahres sein. Die Vorfreude ist jedoch bereits jetzt riesig. Denn das neue Studio mit dem markant ausgestatteten Greenscreen-Bereich muss einen Vergleich zu professionellen TV-Aufnahmestudios nicht scheuen. Es erfüllt modernste Standards und reformiert die Lernsituation am Glockenspitz. Schulleiter Oliver Lenz gibt unumwunden zu: „Diese Sanierung war dringend notwendig. Die bisherige Ausstattung war überholt und entsprach nicht mehr heutigen Maßstäben. Jetzt haben wir einen technischen Sprung von fast 30 Jahren gemacht. Der Standort Glockenspitz wird mit dieser Investition erheblich gestärkt.”

Das Berufskolleg bildet unter anderem gestaltungstechnische Assistenten/-innen aus. Dieser Bildungsgang mit jeweils zweizügigen Klassen in der Unter-, Mittel- und Oberstufe ist doppelqualifizierend: Parallel zum Berufsabschluss erwerben die Schüler die Fachhochschulreife. Ein Kernstück der Ausbildung mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation liegt in der Produktion von TV- oder Audiosendungen, sowohl als Prüfungsleistung als auch für die ganz gewöhnliche praktische Berufsvorbereitung. Die Schüler planen, gestalten und produzieren Talk-Shows, Radio- oder Werbespots. Bisher war dieser Teil der Ausbildung echtes Stückwerk. Schüler/-innen wie Lehrer/-innen mussten sich veralteten, teils provisorischen Rahmenbedingungen hingeben, was weder zeitgemäß noch zeiteffizient war.

Das neue Bild- und Tonstudio mit seinem großzügigen Greenscreen-Bereich professionalisiert die Lernsituation am Berufskolleg Glockenspitz: Darauf freuen sich (v. li.) Lehrer Sven Piayda, Schulleiter Oliver Lenz, stellvertretende Schulleiterin Charlotte Wagner und Lehrer Dietmar Sturm (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation).

Kernstück der Ausbildung zum gestaltungstechnischen Assistenten

Das neue Video- und Tonstudio vereint viele komplexe technische Funktionen und Vorgänge. Die Basis stellt ein großer Aufnahmeraum, der über drei Flächen mit einem üppigen Greenscreen verkleidet ist. Ein solcher Greenscreen ermöglicht es, verschiedene Hintergründe digital einzufügen. Drei hochwertige Kameras flankieren den Aufnahmebereich, davon kann eine auf einem Schienengestell seitwärts verschoben werden. Dazwischen sind zwei mobile TV-Bildschirme postiert, die das aktuelle Live-Bild projizieren. „Dieses tolle digitale Equipment setzt sehr professionelle Standards”, erklärt Lehrer Dietmar Sturm. Ein ähnliches Niveau für die Produktion von Ton- und Bewegbildern, fügt Sturm hinzu, könnten NRW-weit nur zwei weitere Berufskollegs in Dortmund und Köln vorweisen.

Dietmar Sturm hat sich einen Kopfhörer aufgesetzt und pegelt einen Regler am Mischpult hoch. Er sitzt im Regieraum, das er als „Herzstück” des neuen Studios getauft hat. Eine verglaste Wand als Verbindungselement zwischen beiden Räumen ist nicht mehr notwendig, dafür sorgt eine Videokamera im Aufnahmeraum, die das Geschehen in die technische Schaltzentrale sendet. Ohnehin vernetzt eine Intercom-Anlage alle Beteiligten während der Aufnahme mit Headsets. Im Regieraum brummt nicht nur das wuchtige Rechenzentrum. Hier sammeln sich auch sämtliche Instrumente für die TV-Produktion.

Auf der anderen Seite des Gesamtkomplexes liegt die Sprecherkabine für die Tonproduktion samt zusätzlichem Regieraum im Kleinformat. Hier lassen sich Audiospots aufnehmen oder Filme synchronisieren. Nebenan schließt sich der Vorproduktionsraum an.

Dietmar Sturm kann vom Regieraum aus auf die Technik im Aufnahmestudio zugreifen (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation).

Enge Kooperation zwischen Stadtverwaltung und Berufskolleg

Rund 585.000 Euro hat das neue Studio gekostet. Es ist das Ergebnis einer engen Kooperation zwischen der Schulverwaltung, dem Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) und dem Berufskolleg. Dietmar Sturm und seine Fachkollegen haben seinerzeit ein Raumkonzept und die Grundstruktur entworfen. Die Schulverwaltung hat die gesamte Ausstattung beschafft. Das finale Leistungsverzeichnis zählte allein hierfür 57 Seiten. Das ZGM hat das Aufnahmestudio unter anderem mit aufwendigen Elektroarbeiten, einem neuen Bodenbelag, Trockenbauarbeiten für neue Wände und Abhangdecken sowie neuen Verdunklungs- und Lüftungsanlagen auf Stand gebracht. Der Ausschuss für Schule und Weiterbildung hatte Anfang des vergangenen Jahres der Einrichtung des neuen Studios zugestimmt.

Schulleiter Oliver Lenz sieht die neue Infrastruktur nicht nur als optimale Vorbereitung für die Berufswelt oder das Studium. Das Video- und Tonstudio könne seinen Funktionsradius darüber hinaus erweitern, sinniert Lenz. „Perspektivisch ist hier viel Potenzial für weitere Nutzungsmöglichkeiten. Das Studio ist ein echter Gewinn für die Bildungsregion Krefeld", sagt er. Das Berufskolleg Glockenspitz möchte seine neue grüne Welt auch für externe Akteure öffnen. Künftig könnten beispielsweise Lehrkräfte ausgebildet, Kooperationen zu anderen Berufskollegs geschlossen und Projektunterricht integriert werden. Die Anzeige „On air" über der Eingangstür wird hier bald dauerleuchten.

Sven Piayda erprobt eine der drei hochwertigen Kameras des neuen Bild- und Tonstudios (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation).


Text und Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

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